Mittlerweile fahre ich schon einige Jahre Longboard. In jungen Jahren auch eine gewisse Zeit Skateboard, jedoch war meine Angst vor Verletzungen dabei immer zu groß, weshalb ich das Skaten dann mit ca. 16 aufgegeben habe. Über YouTube bin ich dann auf das Longboardfahren aufmerksam geworden und habe mir mein erstes Board, ein Loaded TanTien, zugelegt.
Freunde und Familie zum Longboarden animieren
Aus einem Board wurden schon schnell zwei dann drei und so weiter … und so konnte ich Freunde und Familie schnell zum Longboarden animieren, da ich ja immer ein Brett für Besucher hatte. Mein Vater, wie auch meine Cousins, sind mittlerweile auch leidenschaftliche Longboarder, was also beweist „Longboard fahren bringt die Familie zusammen“.
Generell bin ich eher die gediegene Fahrerin. Ich habe mich auch mal am Downhill probiert jedoch war mir auch hier, wie beim Skaten, das Risiko zu hoch. So zählen mittlerweile das Cruisen und das LDP (Long-Distance-Pumping) zu meinen Lieblingsfahrweisen. Zum Cruisen fahre ich momentan ein Hackbrett, zum Pumpen ein Olson & Hekmati, im Schrank stehen derzeit ein RollsRolls und ein Indiana. Mittlerweile habe ich auch ein Elektro-Longboard von evolve, um genau zu sein ein:
Evolve Carbon GT
Circa ein Jahr habe ich den Markt der Elektro-Longboards beobachtet und habe mir immer wieder aufs neue eingeredet, dass ich keins der Boards brauche. Doch irgendwann wurde Habgier doch zu groß und die Recherche wurde konkreter. Erstmal stand die grundsätzliche Frage im Raum ob es ein Board mit integriertem Motor oder nur ein Motor sein soll, welchen man an jedes beliebige Board montieren kann. Es waren also folgende Boards in der engeren Auswahl, das Boosted Board, das Evolve und folgende Motoren, der von der deutschen Firma Mellow und der von den chinesischen Nachahmern, der Onan X2 Funky Drive.
Entscheidung zwischen der Elektro-Longboards
Eigentlich war der Mellow-Antrieb mein Favorit. Deutsches Produkt mit schickem Design und coolem Image. Allerdings ist im Verhältnis, zu den anderen, das Preis-Leistungsverhältnis doch nicht ganz angemessen. Geschwindigkeit und Reichweite stechen aus der Konkurrenz nicht besonderes heraus, sondern nur das Design und das Image des Produktes. Die günstige Alternative des Mellow-Antriebs war für mich das Onan X2, dieses hat mir optisch allerdings nicht sonderlich zugesagt. Weshalb dieses recht schnell aus der engeren Auswahl geflogen ist. Somit war die Entscheidung gefallen, dass es auch ein Longboard mit integriertem Motor sein darf.
Überzeugt hat die All-Terrain-Bereifung
Das Evolve Carbon GT stach mit seinen Leistungen, allerdings auch mit seinem Preis, heraus. Der absolute Pluspunkt des Evolve war für mich, dass das Board All-Terrain wie auch auf der Straße gefahren werden kann. Also damit meine ich, dass Straßen- sowie All-Terrain-Bereifung am Board angebracht werden kann. Nachteil war allerdings das hohe Gewicht.
Einsatzbereich des Elektro-Longboards
Bei solch einer Anschaffung sollte man sich vorweg schon recht genau überlegen, wo das Elektro-Longboard auch tatsächlich zum Einsatz kommt, damit man abwägen kann, ob man dieses denn auch wirklich benötigt.
Da meine Frau keine leidenschaftliche Longboarderin ist, wie ich, fuhren wir bisher immer mit nur einem Board und zwei Fahrrädern in den Urlaub. Jedoch wurde meist nur eines der Räder genutzt, da ich meinem Fahrrad meistens mein Longboard bevorzugte. Jedoch war dies zu Leiden von Sabrina, da sie mit dem Fahrrad natürlich meist deutlich schneller und vor allem auch länger fahren konnte als ich. So war also der Gedanke, dass dies für mich der Fahrradersatz und die Alternative zum klassischen Longboard sein könnte, mit welchem ich Sabrina mit dem Fahrrad standhalten kann.
Dazu kommt, dass ich kein eigenes Auto besitze sondern hauptsächlich meine 50er Ape nutze, um von A nach B zu kommen. Meine täglichen Wege bewegen sich alle meist in einem Radius von 15 km, weshalb ich diese auch problemlos (bei passender Wetterlage) mit dem Evolve Carbon GT bewältigen könnte und dies sogar ungefähr in gleicher Geschwindigkeit.
Ablöse meiner 50er Piaggio Ape
So kam es also wie es kommen musste. Die Entscheidung ist gefallen und ich trommelte vor Weihnachten von der Familie alles Weihnachtsgeld zusammen, um mir das Evolve Carbon GT leisten zu können. Die Lieferzeit für das Board war sogar recht human. Schon nach nur 2 – 3 Wochen kam das Paket aus Australien. Und hier seht ihr die „Auspackzeremonie“ des Boards.
Das Board überzeugte mich, meinen Vater und meine Frau, welche selbst auch Fahrspaß daran gefunden hat, ziemlich schnell! Zwar hatten wir bisher nicht das beste Wetter für die Fahrten jedoch trotzdem eine Menge Spaß. Für mich ist es allerdings mehr ein Snowboard- als ein Longboardersatz, da ich mich fortbewege ohne das Board pushen zu müssen. Auch meinem Vater hat an dem ganzen Thema „Elektro-Longboard“ so sehr Gefallen gefunden, dass er sich schon zwei Monaten und mehreren Evolve-Fahrten ein eigenes Elektro-Longboard, bzw. einen Elektroantrieb bestellt hat. Dieser ist jedoch leider bisher noch nicht da, da er sich ein Onan X2 aus China bestellt hat und hier wohl eine Lieferzeit von ca. 4 – 8 Wochen zu erwarten ist.
Fazit:
Bisher ist zu sagen, dass das Evolve ein wahnsinns Elektro-Longboard mit enormer Geschwindigkeit und Reichweite ist. Die All-Terrain-Bereifung ist auch ein enormer Vorteil. So kann man ohne weiteres über Feldwege, Bordsteine und sogar vereiste und verschneite Straßen fahren, was hier bei uns in der Rhön und auch für unsere Urlaube super geeignet ist. Das Deck ist leider von oben nicht sonderlich gedichtet. Bei Regen sollte man möglichst vermeiden zu fahren, da von oben schnell Flüssigkeit in die Elektronik gelangen kann.
Auch kann man sagen, dass ein Fahren ohne elektrischen Antrieb mit der All-Terrain-Bereifung, also nur durch Pushen nicht zu empfehlen ist, da die Zahnriehmen sowie die großen Reifen doch relativ viel Reibung haben. Im Notfall geht es natürlich schon, ist aber recht schwergängig. Jedoch muss man sagen, wer will schon mit einem ca. 8 kg Longboard „manuell“ durch die Gegend fahren? Genau, wohl eher niemand. Durch das hohe Gewicht will man das Board auch bei keinem Einkaufsbummel oder Ähnlichem dabei haben. Dazu ist es durch die Größe natürlich auch ziemlich sperrig. Daher sehe ich das Board auch eher im Touren-Bereich und nicht als City-Flitzer, um schnell und wendig durch die Einkaufsmeilen zu cruisen. Hierfür sollte man sich eher was kleines, leichtes und günstigeres zulegen, da man hier keine hohe Geschwindigkeit und Reichweite benötigt.
Zusammengefasst ist zu sagen, dass ich sehr zufrieden mit meinem Evolve bin und mich schon sehr auf den Sommer freue um Rad- und Wanderwege unsicher zu machen.